About
Die Debatte um die aktuelle Ausrichtung der Stiftung Buchkunst (siehe die erste Petition vom September 2018 und die zweite Petition vom Mai 2019) hat ein Unbehagen vieler Gestalter*innen zum Ausdruck gebracht, das weit über die berechtigte Kritik an der Stiftung hinausgeht. Vielmehr berührt es die Frage nach Relevanz und Aufgabe von Grafikdesign in einer medialisierten Gesellschaft, der daraus folgenden Verantwortung und kritischen Reflexion sowie deren Vermittlung innerhalb und außerhalb von Expert*innenkreisen. Grafikdesign beeinflusst unseren hyper-medialisierten Alltag so stark wie kaum eine andere ästhetische Disziplin. Grafikdesign kommt eine Schlüsselposition in der Kommunikation diversifizierter und transnational agierender Gesellschaften zu. Hier werden Interpretationen und Übersetzungen innerhalb und zwischen Gesellschaften entwickelt und umgesetzt. Hier werden kulturelle Codierungen entwickelt, die ihrerseits Handlungen in den Feldern sind, die sie codieren. Daraus erwächst eine Verantwortung, die mit einer Logik standardisierter Arbeitsprozesse nicht zu erfassen ist. Kriterien wie Lesbarkeit, Aufmerksamkeit, Trend, Originalität und Signatur reichen als Grundlage für einen zeitgemäßen und kritischen Diskurs über die Disziplin nicht aus. Vielmehr ist ein verstärktes, (kultur-)kritisches und fächerübergreifendes Engagement und Nachdenken erfordert.
Die Symposiumsreihe „Point of no Return“ will darum impulsgebende und kritische Stimmen aus Gestaltung und Wissenschaft zusammenbringen, um dieses Engagement zuzuspitzen und voranzutreiben, und um ein größeres öffentliches Bewusstsein für diesen Diskurs zu stimulieren.
Die von der Hochschule für bildende Künste Hamburg, in Kooperation mit der Bauhaus Universität Weimar, und der Hochschule für Gestaltung und Buchkunst Leipzig organisierte Symposiumsreihe versucht im ersten Symposium „Point of Departure“ (Januar 2019) zu umreißen welchen Herausforderungen sich kritische Gestalter*innen in medialisierten wie interkulturellen Gesellschaften stellen müssen.
Das zweite Symposium „Born in the Echos“ (Mai 2019) richtet den Fokus auf eine kritische Befragung von Grafikdesign durch unterschiedliche (kultur-)wissenschaftliche Disziplinen.
Das dritte Symposium „Keep it Hit“ (November 2019) will Möglichkeiten skizzieren, welche Strukturen aktiviert und/oder geschaffen werden müssen, um dem eingeforderten Diskurs im Grafikdesign eine Zukunft zu geben.
Im März 2020 wird schließlich das Buch zur Symposiumsreihe in Leipzig im Rahmen des abschließenden Symposiums „Point of no Return“ vorgestellt.
Die Beiträge der Symposien werden im Frühjahr 2020 als Reader vom Materialverlag der HFBK Hamburg veröffentlicht. Außerdem werden Gespräche mit dem koreanischen Magazin GRAPHIC aufgenommen, um die Texte als Sonderausgabe des Magazins in englischer und koreanischer Sprache herauszugeben.
Konzipiert von Ingo Offermanns, Professor an der HFBK Hamburg, mit Unterstützung von Markus Weisbeck, Professor an der Bauhaus-Universität Weimar und Markus Dreßen, Professor an der HGB Leipzig.
Info
Widerspruch ist wahre Freundschaft, sagt William Blake. Kritik ist also mehr als der distanzierte Abgleich eines statischen Soll-Zustandes mit einem dynamischen Ist-Zustand. Kritik-Üben bedeutet zu kontextualisieren, maßzunehmen, abzuwägen und zu interpretieren – Kritik ist also ein dynamischer und sich gegenseitig bedingender Dialog von Ist und Soll. Um konstruktiven Widerspruch zu entwickeln, stellt das erste Symposium darum – Bezug nehmend auf Friedrich von Borries’ Publikation „Politics of Design, Design of Politics“ – zunächst die Frage nach dem was Grafikdesign gegenwärtig kann und tut.
Ort: HFBK Hamburg, Aula Zeit: 12:00—18:00 Web
Videos
Panel 1: Design artikuliert, reproduziert und (hinter)fragt
Panel 2: Design ermächtigt, mobilisiert, kolonialisiert
Panel 3: Design konzipiert, vermittelt und ermächtigt
Speaker
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Anna Lena von Helldorff
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Christoph Knoth
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Konrad Renner
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David Bennewith
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Corinne Gisel
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Nina Paim
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Karo Akpokiere
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Isabel Seiffert
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Matthias Görlich
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Sandra Doeller
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Anja Neidhardt
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Ingo Offermanns
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Markus Dreßen
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Markus Weisbeck
Programm
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12.00 Uhr
Begrüßung durch Ingo Offermanns, Markus Weisbeck und Markus Dreßen.
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12.15 Uhr
Einführung
Ingo Offermanns, Professor, HFBK Hamburg -
12.30—14.00 Uhr
Grafikdesign profiliert, reproduziert, fetischisiert
Studierende der Klasse Grafik, HFBK Hamburg
Anna Lena von Helldorff, Grafikdesignerin, Gestalterin, Kollaborateurin, Leipzig
Christoph Knoth & Konrad Renner, Professoren, HFBK Hamburg -
Mittagspause
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14.30—16.00 Uhr
Grafikdesign ermächtigt, mobilisiert, kolonialisiert
David Bennewith, Colophon, Amsterdam
Corinne Gisel & Nina Paim, common interest, Zürich
Karo Akpokiere, Grafikdesigner, Künstler, Lagos/Hamburg -
Kaffeepause
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16.30—18.00 Uhr
Grafikdesign kritisiert, öffnet, entwirft, konzipiert
Isabel Seiffert, Offshore Studio, Zürich
Sandra Doeller, Grafikdesignerin, Frankfurt am Main
Matthias Görlich, Professor, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle -
Moderation der drei Panels: Anja Neidhardt, Designforscherin, Autorin, Kuratorin und Dozentin, Berlin
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Vorträge in deutscher und englischer Sprache.
Impressum
Die Website ist ein Projekt der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK).
Anbieter dieses Internet-Auftritts ist nach § 5 TMG der Klasse Grafik der Hochschule für bildende Künste Hamburg, gesetzlich vertreten durch den Präsidenten Martin Köttering
Anschrift: Hochschule für bildende Künste (HFBK), Lerchenfeld 2, 22081 Hamburg
Tel.: +49 40 42 89 89-0
E-Mail: webmaster@hfbk.hamburg.de
Web: www.hfbk-hamburg.de
Zuständige Aufsichtsbehörde: Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung, Hamburger Str. 37, 22083 Hamburg
Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 55 Abs. 2 RStV: Ingo Offermanns (Anschrift wie oben)
Konzeption, Gestaltung, Umsetzung, Entwicklung: Lea Sievertsen, Timo Rychert, Paul Rutrecht, Jens Schnitzler
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